Was sehen wir?
Ein palästinensisches Mädchen, in Händen einen Bilderrahmen mit dem Foto eines palästinensischen Jungen;
kaputte Wände und Trümmer;
ein Kamerateam;
es könnte sein, dass hinter der Wand neben dem Eingang eine Person mit einem Maschinengewehr steht …
Die Wahrheiten
Es ist wahr, dass dieses Mädchen das Bild ihres toten Bruders zeigt.
Es ist wahr, dass dieser tote Bruder vor Kurzem per Auto zwei Israelis ermordet hat.
Es ist wahr, dass die Trümmer, in denen das Mädchen steht, die Reste des zerstörten Hauses ihrer Familie sind.
Es ist wahr, dass der iraelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Zerstörung des Hauses angeordnet hat.
Es ist wahr, dass …
Wie kam es dazu?
Nicht die Ermordung von zwei Israelis durch den nun toten Bruder ist Auslöser zur Zerstörung dieses Hauses, sondern das Attentat in einer Synagoge im westlichen Jerusalemer Stadtteil Har Nof, bei dem vier Israelis getötet wurden:
Frankfurter Rundschau, online 19. November 2014
Badische Zeitung, online, 21. November 2014
Wie viele Lügen stehen diesen Wahrheiten gegenüber?
Wir wissen es nicht.
Wer ist verantwortlich für das scheinbar nie enden wollende Gemetzel?
Niemand will verantwortlich sein, denn verantwortlich sind immer die anderen!
Für Lösungen hin zum Frieden gibt es Ermutigendes
1. WEST-EASTERN DIVAN ORCHESTER
2. FERIEN VOM KRIEG
1. WEST-EASTERN DIVAN ORCHESTER
In dem neu erschienenen Buch Funkelnde Hoffnung sind die Musiker des WEST-EASTERN DIVAN ORCHESTERS abgebildet. Sie sind Israelis und Araber, sie empfinden sich als GLEICHGESTELLT
متساوون بالموسيقى
Equal in Music
שווים במוסיקה
Daniel Barenboim, Edward Said und Bernd Kauffmann sind die Gründer dieses Klangkörpers. Die Musiker setzen sich für friedliche Lösungen im Nahostkonflikt ein. Sie treten weltweit auf. Wie in diesem Sommer am Ende der Tournee mit einem Auftritt in der Waldbühne:
Udo Badelt, DER TAGESSPIEGEL
Musik braucht keine großen Worte, sie spricht für sich selbst – das scheint Daniel Barenboim durch den Kopf zu gehen, als er die Stufen zum Podium der Waldbühne herabschreitet und sich umstandslos ans Klavier setzt. Keine Ansprache, kein Kommentar zur aktuellen Situation in Gaza beim Konzert, das die Sommertournee des von ihm (mit Edward Said) gegründeten West-Eastern Divan Orchestras beschließt. Aber warum auch? Es kann sich doch sowieso jeder vorstellen, welch ungeheure Verzweiflung, welche negativen Energien und Kräfte in dem Orchester getobt haben müssen, in dem junge israelische, arabische und spanische Musiker gemeinsam spielen – angesichts mehrerer tausend Palästinenser und mehrerer Dutzend Israelis, die in den vergangenen acht Wochen gestorben sind. weiterlesen…
Artikel aus dem TAGESSPIEGEL von Udo Badelt, West-Eastern Divan Orchestra in der Waldbühne Ein Lied kann eine Brücke sein
25.08.2014
2. FERIEN VOM KRIEG
Nahost-Konflikt: Vom Feind zum Menschen
Artikel auf evangelisch.de von Ralf Siepmann, 18. August 2014
Während sich in Nahost die Spirale von Krieg und Tod immer weiterdreht, entwickeln junge Erwachsene aus Israel und der Westbank in einer rheinischen Akademie den Plan für einen stabilen Frieden in Palästina. Die Initiative „Ferien vom Krieg“ zeigt auf, was passiert, wenn sie sich nicht als anonyme „Andere“ bekämpfen, sondern als Menschen begegnen.
Palästinensische und israelische Jugendliche lernen sich kennen und respektieren einander.
FOTO: INGRID SMOLARZ
„Israelisch-palästinensische Verhandlungsdelegation verkündet Verständigung auf ein Friedensabkommen. Kernstück des einvernehmlich erarbeiteten Drei-Stufen-Plans: Zusammenführung aller auf den jetzigen Territorien lebenden Israelis und Palästinenser in einem gemeinsamen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt.“ Diese Information, wäre sie offiziell, würde als Eil-Eil-Eil-Meldung über die Ticker und Kanäle aller Nachrichtenmedien weltweit verbreitet werden. Ein von den extrem verfeindeten Kriegsparteien erzielter Kompromiss zu einem Zeitpunkt, da die Hamas Raketen in Richtung Israel abfeuert und im Gazastreifen Kämpfer und Zivilisten unter den Bomben und Granaten der israelischen Armee sterben oder verletzt werden: schlicht eine Sensation!
Den Plan gibt es tatsächlich. Er ist die zentrale Aussage eines Kommuniqués, das in diesen Tagen in der Jugendakademie Walberberg bei Bonn erzielt und publik gemacht wurde. „Pressekonferenz zur Verhandlung über die Lösung des Palästinakonflikts“ steht auf einem dreisprachigen Plakat an der Stirnwand des Saales. Stunden um Stunden haben die jungen Palästinenser und Israelis um ein Ergebnis gerungen. Beim Abschluss des Projekts „Ferien vom Krieg – Dialoge über Grenzen hinweg“ des Komitees für Grundrechte und Demokratie e.V. wollen sie nicht – anders als die „echten“ Unterhändler im Gazakonflikt – mit leeren Händen dastehen. weiterlesen…
„Ferien vom Krieg“ Pressekonferenz Ende
FOTO: INGRID SMOLARZ
„Es ist für mich keine Utopie. Ich werde meinen Freunden davon erzählen“, unterstreicht die Israelin Rotem ihre Zuversicht. Für sie gelte im Übrigen der Song „I believe, that dreams can come true“. Ein passenderer dürfte sich kaum finden lassen.
I believe, that dreams can come true https://www.youtube.com/watch?v=eC1KhR0xZ5Y