aus den Augen ~ und doch im Sinn
23. April
ein Geburtstag des Menschen, der für einige Zeit mein berühmter Professor war,
der mich, die ich ~ achtzehnjährig ~ in seinem Extraordinariat und Ordinariat für Kardiologie „ordentlich“ administrierte, liebevoll „Frosch“ (natürlich in wienerischem Tonfall und „Frooosch“ mit ganz viel „ooo“) nannte,
der nach der täglichen Visite in meinem Büro an meinem Schreibtisch Platz nahm, „umstanden“ von seinen Assistenzärzten und seiner Dozentin, und mir in den Stenoblock diktierte.
Hier habe ich meine Feuertaufe für eigenständiges Büromanagement bestanden. Weit noch mein Weg, auch, weg von Wien in das andere Land, wo ich diese Vertrautheit im Berufsleben lange nicht fand.
Und Monde kamen, es schmolz der Schnee, Frühling und Sommer lösten einander ab im Zeitengefüge, den Herbst im Blick.
Noch mehrmals bin ich ihm begegnet, auch in diesem anderen Land, das mein neues Land wurde, verbunden war er uns als Freund der Familie mit seiner Frau durch meine Mutter aus der gemeinsamen Wiener Heimatstadt. Liebenswürdiger Professor war und blieb er immer, und ich bin „dem Frosch entwachsen“.
Ihm, Prof. Dr. Fritz Kaindl, waren 93 Jahre geschenkt, vom 23. April 1922 bis zum 13. September 2015;
und wenn ich nach längerer Abwesenheit wieder einmal in Wien bin ist es auch die AKH-Erinnerung, die mich erfüllen wird mit der Zeit als ich noch nicht viel vom Leben verstand, aber bereichert wurde durch den Abschnitt im Allgemeinen Krankenhaus in der Alser Straße 4 oder der Garnisongasse 15 oder der Alser Straße/Spitalgasse ~ viele Wege führten zur Kardiologie und auf die Station 107/108 ~
und in ein neues Leben aufgebrochen bin, mich zu entwickeln, weiter zu lernen und zu verstehen und immer wieder mich zu verwirklichen mit Menschen, die zu mir gehören.
Es ist meine Freude, an sie alle zu denken, die damals das kardiologische Team um Prof. Dr. Fritz Kaindl bildeten … „Saluti et solatio aegrorum“ (Zum Heil und zum Trost der Kranken), Widmungsspruch im Torbogen zur Alser Straße
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „Ordinariat für Kardiologie“, Hörsaal AKH, Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Fritz Kaindl am 7. Mai 1968
2. R., 4. v. li.: ich
die Seele der Station – Oberschwester Erika mit der kleinen Anasia (1969),
Foto: Wiener Presse Bilddienst VOTAVA, 1020 Wien, Taborstraße 7
Station 107-108_ich mit der kleinen Anasia (das Oberschwesternzimmer, das gleichzeitig mein Sekretariat war, lag inmitten der Station) … ich hatte zwar mit all dem „Medizinischen“ nichts zu tun, hatte aber auch immer einen weißen Kittel an.
Foto: Wr. Presse Bilddienst VOTAVA, 1020, Taborstr. 7
Ein Bericht mit Video zum 40jährigen Bestehen des „Österreichischen Herzfonds„, dessen Gründer Prof. Dr. Fritz Kaindl im Jahr 1971 war.