„verdammen“ ist die Wortschöpfung einer Schülerin der vierten Klasse in Santa Cruz auf Teneriffa.
Sie hat eine Geschichte geschrieben zum Thema „Wasser“.
Diese Geschichte ist eine von 29 internationalen und 40 Bonner Geschichten für den aktuellen AbraPalabra-Geschichtenwettbewerb des KinderAteliers im Frauenmuseum in Bonn.
Mich hat das Wort „verdammen“ beim Lesen der Geschichte sogleich fasziniert. Denn, obwohl die assoziative Deutung
„verurteilen, büßen lassen, brandmarken, jemanden aus der Gemeinschaft ausstoßen, …“
ist, ist sofort klar, hier ist etwas anderes gemeint, nämlich:
„Die Biber … sollen die Wasserkanäle verdammen, damit kein Wasser mehr durchkommt und mit dem magischen Regen der gerade runter rieselt füllen sich alle Wasserstellen … wieder … auf.“ (Zitat)
Interessant jedoch ist, dass „das Verdammen von Wasserkanälen“ die Lösung dafür ist, zuvor die Errichter von Wasserkanälen (sinngemäß) zu „verdammen“, denn durch das Schaffen von Wasserkanälen durch die Menschen ist die Lebensgrundlage von Tierwelt und Natur bedroht.
Und damit ist in dieser phantastisch und blumig erzählten Geschichte das Wort „verdammen“ in seiner zweifachen Bedeutung vorhanden.
Die Geschichte ist ab Mitte Februar 2018 zu lesen im „Wasser“-AbraPalabra-Geschichtenbuch Nr. 14. …
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AbraPalabra-GeschichtenWettbewerb
für Viertklässler aus Bonn und aus deutschen Schulen in der weiten Welt
Nr. 14 2017/18
Gewinnergeschichte :
veröffentlicht im General-Anzeiger Bonn
in der Wochenendausgabe 16./17.2.2018, S. 51
Ein Seepferdchenrennen mit Folgen
Foto: privat, d as Bild von der Meereszeitung malten Kinder aus der 4a.
Bonner DonatusschülerInnen der Klasse 4a gewinnen mit ihrer Geschichte den Schreibwettbewerb AbraPalabra: Seepferdchen liefern sich ein Wettrennen, doch plötzlich ist der Preis verschwunden. Wer steckt wohl dahinter.
Von Klasse 4a, Donatusschule, 19.02.2018
An einem schönen sonnigen Tag sprang ein kleiner blauer Affe fröhlich aus dem Meer. Dieser Affe war ein besonderer Affe. Nicht nur wegen seiner Farbe, sondern auch, weil sein Vater ein Wal ist. Dem Äffchen folgte ein rosaroter Delfin, der immer wieder fröhlich Wasser versprühte. Viele kleine, bunte Fische schwammen um beide herum.
Da flog ein blauer Eisvogel vorbei und lud sie zum jährlichen Seepferdchenrennen am Korallenriff ein. Das Korallenriff lag an der tiefsten Stelle des Meeres. Jeder kannte diese Stelle, weil dort der Meeressportplatz ist.
Als sie am Riff ankamen, standen die Seepferdchen schon startklar. Die Menge jubelte. Die Teilnehmer waren ein hellgrünes, blaues, rotes, gelbes und pinkes Seepferdchen. Alle schwammen auf Kommando los.
Das grüne Seepferdchen lag an der Spitze, doch dann rempelte das Blaue das Rote so an, dass alle ineinander krachten. Dann kamen alle wieder ins Rennen.
Plötzlich verhedderte sich das hellgrüne Seepferdchen in einer Alge und kam nicht so schnell los. Inzwischen hatte sich das pinke Seepferdchen an einer Koralle verletzt und konnte nicht mehr schnell schwimmen. Weil es nicht verlieren wollte, schubste das gelbe Seepferdchen weg. Die letzten Meter gab das grüne Seepferdchen noch mal Tempo und gewann mit einer Schwanzlänge Vorsprung. Das Blaue wurde 2., das Rote 3., das Pinke 4. und das Gelbe wurde unverdient Letzter.
Bei der Preisverleihung wollte der Schiedsrichteraal die wertvollen Kristalle für die Gewinner aus einer Kiste herausholen. Doch die waren plötzlich weg. Zwei Katzenhaie wurden losgeschickt, um sie zu suchen. Doch vergeblich. Der kleine blaue Affe meldete sich: „Ich habe gesehen, dass das gelbe Seepferdchen nach dem Rennen zu den Kristallen geschwommen ist.“ Der Schiedsrichteraal rief: „Helft alle mit, das Seepferdchen zu suchen.“ Doch niemand fand es.
Am nächsten Morgen las der Delfin in der Meereszeitung: „Beim Seepferdchenrennen wurden die wertvollen Kristalle gestohlen. Hauptverdächtiger ist das gelbe Seepferdchen. Die Polizei ermittelt.“ Der kleine Delfin schwamm noch einmal zu der Stelle, wo das Rennen stattgefunden hatte und suchte den Boden ab.
Da sah er ein ganz kleines Kristallstück und dahinter noch ganz viele weitere. Er folgte der Spur und kam in eine Höhle. Darin befanden sich tatsächlich das gelbe Seepferdchen und die gierige Krake. Sie war das schlimmste Ungeheuer des Meeres. Es sah so aus, als ob der Dieb die Kristalle an die Krake verkaufen wollte.
Der Delfin rief die Polizei und kam dann aus seiner Deckung: „Gib sofort die Kristalle her!“ Das Seepferdchen erschrak und schoss aus der Höhle. Der Delfin schwamm ihm ganz schnell nach. Endlich traf die Verstärkung ein. Der Polizeikugelfisch rief: „Flossen hoch, sonst knallt’s!“ Bevor das Seepferdchen noch mal wegschwimmen konnte, legte ihm das blaue Affe Algenfesseln an. Der Delfin schwamm zufrieden nach Hause.
Am nächsten Morgen las er in der Meereszeitung: „Gestern wurde das gelbe Seepferdchen festgenommen, als es die Kristalle an die gierige Krake verkaufen wollte. Der Siegerpreis konnte nun endlich an den Gewinner überreicht werden. Aber weil dem gelben Seepferdchen durch den Schubser Unrecht getan wurde, muss es nicht ins Meeresgefängnis, sondern bekommt ein Jahr auf Bewährung. Die Krake verzog sich in ein anderes Meer, aber darüber berichten wir in der nächsten Ausgabe.“
AbraPalabra-Prämierungsfeierfoto
alle Gewinnerinnen und Gewinner und Mitwirkende Veranstalterinnen und Veranstalter (16. Februar 2018)
Fr ank Fremerey (Fotograf)
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