Jan Dismas ZELENKA (1679 – 1745)
hier sein MISERERE
Opus/Katalognummer: ZWV 57
Tonart: C minor
Anzahl Sätze/Teile: 6
Jahr/Datum der Komposition: 1738
Librettist: Psalms (Psalm 50)
Sprache: Latin
Durchschnittliche Dauer: 15 minutes
Stil des Stückes: Baroque
Instrumentierung: Soprano Solo, Mixed Chorus (SATB), 2 Oboes, Strings, Continuo
Quelle: IMSLP Petrucci Music Library
Zur Charakterisierung des MISERERE schreibt Guido Walter auf seiner Homepage
… So kommt erst hier die volle schöpferische Individualität zum Vorschein, in einer Tonsprache, die den heutigen Hörer tief zu ergreifen, mitunter aber auch zu irritieren vermag. …
Auch der heutige Hörer wird bei einer ersten Begegnung mit diesem Werk ein Wechselbad der Empfindungen durchmachen und zumal den unvermittelten Einbruch des Schlusssatzes ( Miserere III) wie einen Schock empfinden. Von einer klassizistisch geläuterten Formvollendung ist das Miserere C-Moll weiter entfernt als jedes andere Werk Zelenkas, aber gerade dieses Moment von ästhetischer Verweigerung ist ein eigentümliches Wirkungsquantum der Musik des großen Böhmen. … mehr dazu und weiter …
Wikipedia stellt eine Brücke zwischen Zelenka und Bach her
… Die kammermusikalischen Werke Zelenkas sind in der Instrumentierung unspezifisch, wie auch beim Spätwerk von Johann Sebastian Bach, der in seiner Leipziger Zeit ebenfalls für den Dresdner Hof tätig war. Daneben kann Jan Dismas Zelenka auf eine reiche tschechische, wenn auch oft anonyme Tradition zurückgreifen. … mehr auf Wikipedia
ZEIT ONLINE nennt Jan Dismas Zelenka Der Bizarre neben Bach
Der Barockkomponist Jan Dismas Zelenka wird mittlerweile höher geschätzt als zu Lebzeiten.
von Volker Hagedorn
Womöglich hat Bach den eigenwilligsten Musiker, der in seiner Nähe lebte, im Sommer 1733 kennengelernt. Der Thomaskantor war genervt vom Leipziger Stadtrat, gegen dessen Übergriffe sollte ihn ein Hoftitel schützen. Darum hatte er dem neuen sächsischen Kurfürsten in Dresden Teile jener Messe gewidmet, die er später zur h-Moll-Messe ausbaute. Die Aufführung in Dresden wurde von Musikern der Hofkapelle unterstützt, wohl auch von Jan Dismas Zelenka selbst, ihrem kommissarischen Leiter. Er war Jesuit und Kontrabassist, sechs Jahre älter als Bach, und er komponierte für den katholischen Hof seit zwölf Jahren Kirchenmusik. Seine großartigsten Werke waren noch gar nicht entstanden. Und bis vor gar nicht langer Zeit konnte man sie auch kaum hören.
Jetzt ist Zelenka wieder da. Rund vierzig Aufnahmen mit seiner Musik sind mittlerweile lieferbar, einige davon gerade erschienen, und sie alle zeigen, was zu seinen Lebzeiten offenbar nur Große wie Bach kapierten, der Stücke von Zelenka in seiner Bibliothek hatte: ein Genie. Ein Typ an der Wahnsinngrenze, von solcher Individualität und Fusionskraft, so witzig und so inbrünstig, so innovativ und unverwechselbar, dass ihn seine Arbeitgeber auf Händen hätten tragen müssen. Aber … mehr auf ZEIT ONLINE
Hier wird meisterlich kammermusikalisch gesanglich und instrumental musiziert
„Russkaya Conservatoria“
Nikolay Khondzinsky, cond.
Live in Jauza Palace
D. Zelenka – Miserere с moll ZWV 57
3/4 3:37 Gloria Patri I Sopran-Solo
4/4 4:00 Gloria Patri II und Sicut erat und Miserere III
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