Wer ist Paul Abraham?BiographRezensionIch kenne Paul AbrahamWas waren das denn nun für „Melodien”?BiographieLesungenAufführungenInterview
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Wer ist Paul Abraham?
Paul Abraham oder Ábrahám Pál (* 2. November 1892 in Apatin (Österreich-Ungarn, heute Serbien); † 6. Mai 1960 in Hamburg) war ein ungarisch-deutscher Komponist jüdischer Abstammung. Er schrieb vornehmlich Operetten. … mehr auf Wikipedia
Biograph
Laut Klaus Waller (Biograph)
DER TRAGISCHE KÖNIG DER OPERETTE
Biographie ISBN 978-3-7357-6311-2
Rezension
Der traurige Held
6. Mai 1960. In der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf stirbt ein Mann an einem bösartigen Hautkrebs. Er wird später auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt. Vier Jahre zuvor war er bereits in der Psychiatrie des Klinikums behandelt worden. Auf seine geistige Erkrankung hatte schon 1946 eine höchst irritierende Begebenheit auf einer belebten New Yorker Straße schließen lassen. Der Verwirrte dirigiert wie in Trance ein imaginäres Orchester. … Der traurige Held_Buchbesprechung in opernnetz von Ralf Siepmann
Ich kenne Paul Abraham
~ oder stimmiger gesagt ~ seine Melodien seit meiner Kindheit. Denn Kindheit in Wien der 50er Jahre bedeutete ~ zumindest bei uns zu Hause tagsüber im väterlichen Betrieb ~ Radio hören von früh bis spät.
Dazu Geschichtliches zum Hörfunk in Österreich:
… Besatzungszeit
Ab dem 23. Dezember 1945 wurde, zunächst nur am Wochenende, später täglich, ein 2. Programm gesendet. Dafür zum Einsatz kam ein ehemaliger 200 Watt-Militärsender am Dach des Lagerhauses der Österreichischen Tabakregie in der Thaliastraße. Dieser Standort lag kurioserweise in der französischen Besatzungszone, während „Radio Wien“ allgemein unter sowjetischer Kontrolle stand, weil sich das Funkhaus in deren Besatzungszone befand. Bis Anfang 1947 konnte auch für den Standort Thaliastraße von den Sendetechnikern in Eigenregie ein 10 kW-Sender zusammengebaut werden. Gesendet wurde auf 1312 kHz, nach Gültigwerdung des Kopenhagener Wellenplanes am 15. März 1950 auf 1475 kHz, wobei die Leistung jedoch nur mehr mit 2 kW angegeben wird. … ganzer Artikel: Rundfunksender in Österreich
Warum ich gerade diesen Abschnitt hier dokumentiere? Nun, wir lebten sozusagen zweimal ums Eck von der Österreichischen Tabakregie in der Thaliastraße, nämlich in der Wichtelgasse. Nur, als Kind kannte ich zwar die Fabrik, die Zigaretten herstellte
~ bin ja immer wieder dort vorbeigelaufen oder mit der Straßenbahn vorbeigefahren, auf dem Weg zur Volksschule nach Breitensee ~
, dass allerdings von dort, dem „untergebrachten“, besser gesagt „auf dem Dach installierten“ Radiosender die schönen Melodien herkamen, die bei uns zu Hause aus dem Radio klangen, das wusste ich nicht. Im Gegensatz zu meinem Vater, für den Technik und Produktion Lebens- und Verdienstinhalt war (mit ihm darüber gesprochen habe ich aber nie).
Was waren das denn nun für „Melodien”?
…
Ich bin ja heut‘ so glücklich ~ Slow-Fox aus dem Greenbaum Tonfilm ‚Die Privatsekretärin‘, Paul Abraham und sein Orchester, mit Gesang Max Mensing und The Four Admirals
Ja so ein Mädel ungarisches Mädel ~ Operette „Victoria und ihr Husar”, Paul Abraham und sein Orchester, mit Gesang Fritz Steiner und Lilly Welly
Toujours l’amour, Operette „Ball im Savoy”, Rita Streich
Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände ~ Operette „Victoria und ihr Husar”, Richard Tauber
…
Jahrzehnte später, bei einem meiner Wienstreifzüge ~ ich lebe ja längst in Deutschland ~ kam ich auch beim „Theater an der Wien”
vorbei, wo viele der Operetten von Paul Abraham uraufgeführt wurden.
Biographie
Lesen Sie dazu und mehr in der jüngst erschienenen Biographie PAUL ABRAHAM. DER TRAGISCHE KÖNIG DER OPERETTE von Klaus Waller ~ oder erwerben Sie das Buch (ISBN siehe oben).
Lesungen
am 26. Februar 2015 in Dortmund
von 19:00 – bis 21:15 Uhr
Auslandsgesellschaft, Großer Saal, Steinstr.48
Es liest / trägt vor der Autor der Biographie: Klaus Waller
Am Klavier: Wilhelm Albert Makus
Veranstalter: Deutsch-Ungarische Gesellschaft, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und die VHS
am 31. Januar 2015 in Hagen
hat bereits stattgefunden unter dem Titel
„Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände!“
Paul Abraham „Der tragische König der Operette“
eine Musikalische Matinee, 11 Uhr im Sparkassen-Karree
gelesen / vorgetragen aus dem Leben von Paul Abraham: Klaus Waller
Veranstalter: theaterhagen und Sparkasse Hagen
Musikalische Darbietung: Sopranistin Tanja Schun, Tenor Tillmann Schnieders,
Bariton Kenneth MaDce, musikalische Leitung und Klavier Malte Kühn
an die 200 Zuhörerinnen und Zuhörer genossen die literarischen und musikalischen Beiträge,
viel Applaus zwischendurch und am Ende der Veranstaltung
Aufführungen
„Ball im Savoy”, Operette von Paul Abraham
20.2., 19.3., 26.4. …
Aufführungen in der Komischen Oper, Berlin
„Ball im Savoy”
Aufführungen im Theater Dortmund
„Roxi und ihr Wunderteam” Fußball-Operette von Paul Abraham
Interview
WDR3 Tonart ~ Im Gespräch: Biograph Klaus Waller
Sendung vom 10. Februar 2015:
Paul Abraham – Der tragische König der Operette
Jeder liebte ihn. Die Melodien aus „Viktoria und ihr Husar“ und seinen anderen Operetten waren Allgemeingut und von den Bühnen nicht wegzudenken: Im Europa der 1930er Jahre genoss Paul Abraham Starruhm. Jetzt ist die erste umfassende Biographie über ihn erschienen. …mehr und ein Audiomitschnitt des Interviews
Kein schlechter Ansatz, aber Operette muss auch intensiver politisch diskutiert werden. Ihre Glanzzeit fällt zusammen mit den Katastrophen des letzten und vorletzten Jahrhunderts.
Nur zu!
RS