Abschied und Vermächtnis, Frauen, Frauen und ihre Geschichte, Kindheit

Du aber, Kind, sollst nur das Leuchten erben

 Mascha Kaléko ~ Letztes Lied

Ich werde fortgehn, Kind. Doch Du sollst leben

Und heiter sein. In meinem jungen Herzen

Brannte das goldne Licht. Das hab ich Dir gegeben,

Und nun verlöschen meine Abendkerzen.

Das Fest ist aus, der Geigenton verklungen,

Gesprochen ist das letzte Wort.

Bald schweigt auch sie, die dieses Lied gesungen.

Sing Du es weiter, Kind, denn ich muss fort.

Den Becher trank ich leer, in raschem Zug

Und weiß, wer davon kostete, muss sterben …

Du aber, Kind, sollst nur das Leuchten erben

Und all den Segen, den es in sich trug:

Mir war das Leben wie ein Wunderbaum,

von dem in Sommernächten Psalmen tönen.

– Nun sind die Tage wie ein geträumter Traum;

Und alle meine Nächte, alle – Tränen.

Ich war so froh. Mein Herz war so bereit.

Und Gott war gut. Nun nimmt er alle Gaben.

In Deiner Seele, Kind, kommt einst die Zeit,

soll, was ich nicht gelebt, Erfüllung haben.

Ich werde still sein, doch mein Lied geht weiter.

Gib Du ihm deinen klaren, reinen Ton.

Du sei ein großer Mann, mein kleiner Sohn.

Ich bin so müde – aber Du sei heiter.

… am Ende einer Trauerzeremonie am Grab bricht sich mit diesen Worten der Schmerz Bahn … Mittwoch, 18. Januar 2012, ARD, 20:15 Uhr ~ Der letzte schöne Tag (Mediathek)

Mascha Kalekos Gedicht für einen traurigen Anlass abgewandelt: WER KIND SOLL NUN DAS LEUCHTEN ERBEN

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2 Kommentare

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  1. Lukas sagt:

    Da ich die ganze Zeit bei Facebook bin, meine Frage: Ist die Seite bei Facebook?

    1. Hallo Lukas! Sorry, nein, meine Seite ist nicht bei Facebook. Das werde ich in naher Zukunft auch nicht ändern. Danke für Dein Interesse an diesem Blog. Herzlich, Ingrid

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