SPANIEN ~ Konzertreise ~ Gedanken danach

SPANIEN

das Zauberwort Sommers 2010. Ein versprochener Event der Superlative, für unausgesprochen Ausgewählte. Und dann kommt alles anders, der Realität folgend: 39 Sängerinnen (ich im Sopranchor) und Sänger, 26 Orchestermusikerinnen und -musiker, 2 Solistinnen, 2 Solisten, der Dirigent sowie ein Kümmerer und eine Fan-Frau, checken ein für vier Konzerte mit

Bach J. Ch. F.

Mozart W. A.

Mendelssohn Bartholdy F.

Schubert F.

Vivaldi A.

Mozart W. A.

in unterschiedlichen Aufführungsorten.

War das Konzert im Auditorio Zaragoza in imposanter Größe mit einer Tausendschaft im „Sala MOZART“ (Capacidad: 1.992 plazas) knapp hälftig gefüllt der auftaktige Paukenschlag, mit begeistert applaudierendem Publikum,

folgte im Ateneo Musical Mirandés in Miranda de Ebro in rotsamtig bestuhltem Konzertsaal mittlerer Ausdehnung nach Medaillenverleihung an ausgesuchte Personen unsere musikalische Aufführung, die nach verklungenem Pianissimo des Mozart‘schen ‚Ave Verum Corpus‘ die Zuhörerschaft impulsiv beglückten Beifall spenden ließ.

Abgelöst durch das Auditorio in León, tief geschwärzt, dem Programm die adäquate Färbung gebend, uns zur Höchstleistung inspirierend, gedankt mit gepackten Zuhörern, denen das Vivaldische Trompetenkonzert-Zuckerl Süße ins Gesicht zauberte.

Und dann: in Úbeda die historische Pracht in Gestalt des Centro Cultural del Hospital de Santiago, der wir unsere Festival-Musik anvertrauten, der heiligen Atmosphäre verpflichtet, den stilvollen Beifall mitnehmend auf die Heimreise, erfüllt durch ein Spanien, dem Land und den Menschen, wo wir uns als Gäste musikalisch wie alltäglich wohl fühlen durften.

Und die Zeit zwischen den Aufführungen?

Zweimal ein Kosmos

im Kreisen nebeneinander,

räumlich getrennt in

unterschiedlichen Bussen

und Probenräumen.

Ein Hola, ein Hallo, ein Lächeln, ein Geht’s-gut, ein stufenmögliches Mehr … der einzelnen Persönlichkeit gerecht werdend.

Gut gestimmt in jeder Hinsicht, ~ nach außen, partiell auch nach innen. Im Grunde der ganz normale Gruppenprozess während einer längeren Zusammengehörigkeit für eine verbindende Unternehmung. Und: irgendwann wird/ist jeder er/sie selbst und die Seins-Arten mischen sich reißverschlussartig Kreisverkehr-gerecht, Aufzug-befördernd, Speisesaal-aufgetischt.

Wissen und Erfahrung werden ergänzt mit Entdeckung und Kontaktaufnahme an Ort und Stelle.

Der Tag des Zurückfindens kommt für manche schneller. Die Trennung ein Schmerz? Leere bewirkend? Trauer, die Musik zurückgelassen zu haben?

All das, die Anderswelt, die die Eigentlich-Welt in der Ferne ließ, verabschiedet sich nun ihrerseits in die Ferne der Vergangenheit und darf ihr Leuchten entfalten durch Erzählung, Bilder, Geschichtchen, Anekdoten, Wahres und Erfundenes, das wir, die Sängerinnen und Sänger, die Musikerinnen und Musiker, der Dirigent, und weitere Mitgereiste verbreiten und in sich bewahren in Gegenwart und Zukunft.

ESPAÑA

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