Arbeit, Leben, Lebenskunst, Männer, Poesie
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heute steigt man(n) mir auf’s dach

5 Mann hoch

was ist Kommunikation?

wenn 5 Männer ein Dach ab- und aufdecken!

31. Mai 2016: Ich sitze in meiner Kemenate, „dach-hoch“, dabei, mich und meinen Tag „einzurichten“. Das Geschehen rückt immer näher, wobei, näher geht’s ja kaum. Denn: Das Dachfenster fluraufwärts: schon verschwunden, dafür der Blick gen Himmel unverglast, luftausgetauscht, Freiheit, Herzgeklopf ~ wie das?

Rechts, links, oberhalb: Geräusche, bisher unbekannt von so nah, ziehen, schieben, schleifen, kratzen, knirschen, aus-hebeln, krachen, SPRECHEN, Stille, bohren, Tritte, Dach-Pfannen (was ist mit ihnen?), reißen, wellen, Steinchen-Geröll purzelt klappernd nach unten, Zittern im Gebälk

 

(m)ein Zwischen-Gang zum Flur:

verdeckt, der Blick gen Himmel, mit milchigweißer Folie,

welch‘ Glück, den Blick davor erhascht zu haben!

 

all‘ meine Sachen stehen ung[b]erührt, als gäbe es immer nur morgen. Sie, hingegeben mir, ihrer Herrscherin (OH!), ja, sie [ich] herrsche über sie in sensitivster Art. Mein kleiner Besitz, mein ein-und-alles vergangenheits-gegenwarts-zukunftsgetränkt Fassbares; von mir ge-speist zur inspirierten Zeit. Die Dinge der Tat, die Liegestatt des Ausatmens, des kleinen Kosmos‘, des Rückzugsorts, auch der Zu-flucht, fernab des Greifens der fremden Welt nach mir. Hier, im ge-schützten Raum ist (mir) alles möglich; wenn nicht real, so doch in Phantasie und Traum.

„Nur“ draußen ist Veränderung, Auf-Hübschung in höchster Qualität. Drinnen bleibt alles beim alten, im Strom des Weiter. Lediglich das Licht halte ich draußen, abgeschirmt durch die Verdunkelung an meinen Fenstern und Türen. So wahren wir Abstand: die Dach-Abdecker (ja, das geteilte Wort muss sein dürfen, auch der Schweif in ein ganz anderes Metier, das Tod bringt) und ich. Sie machen ihre Arbeit unbehelligt ~ wobei sie ja im Hellen agieren ~ von mir; und ich gebe mir den Anschein, des mit-mir-alleine-Seins ~ was mich schmunzeln macht. Denn: was ist schon alleine-Sein? Niemand und nichts ist allein im wirklichen Sinn. Selbst der Einsiedler ist umgeben ~ meist ~ von Vegetation, Behausung und Tierwelt.

WELCHE FREUDE WIRD DAS SEIN What joy that will be ~ ja, es wird anders sein, so also auch diese „Magic Aria“ anders als ich sie normalerweise liebe / höre, IST NACH ZWEI WOCHEN EIN WOHLTEMPERIERTES (Jazz Bach – Fugue in C Minor – The CompanY, Das wohltemperierte Klavier, Johann Sebastian Bach) ÜBER-MIR das Ergebnis von schweiß-treibendem Tun der Anderen. Das wird mich tanzen lassen

~

Wenn ich’s nicht besser wüsste, ich dächte: heute, 9. Juni 2016, reißen sie das Haus ab:

Das ist ein Geschüttel bis ins Hochparterre. Und mit einiger Phantasie spüre ich ein Wackeln wie auf der Hochschaubahn im Prater in Wien. Schwankende Gestalten, ihre Manneskraft voll einsetzend, klettern auf Gerüst, Dachpfannen und Holzverstrebungen ~ stets in schlafwandlerischer Frische, den festen Stand beibehaltend. Gestern mit blankem Oberkörper, ins Himmelsblau gegengeleuchtet, die Sonnenstrahl-Hitze des Tages auf dem gestählten Körper, einem Schutzschild gleich, laserstrahlförmig ins All zurückkatapultierend. GIGANTISCH. Heute im Sweatermodus, Kapuze um den Hals gewickelt, der Kühle Paroli bietend, den vermeintlichen Hausabriss in Aufdeckarbeit wandelnd. Denn: aufgedeckt in aller Konsequenz wird hier seit frühmorgendlich beginnenden zehn Tagen. Und: es bestätigt sich, hier wird weniger aufgedeckt als danach draufgeschichtet wird. Denn: gedeckt war vorher, gedämmt wird jetzt. Schicht um Schicht aufgetragen, sodass ich mich frage: Hält das Haus dieses goldene Dachl aus? Keine Frage! Weil: die Haussubstanz schreit nach dieser Vergoldung und das Innenleben für uns beide heischt nach klimatischen Verhältnissen. Den Jahreszeiten-Kapriolen unserer Tage die Stirn bietend. Die Stirn, die sich Experten-Gedanken gemacht hat, die am spürbaren Erfolg des Geplanten keinen Zweifel lassen.

~

wer will fleißige Handwerker seh’n … der muss zu uns Kindern geh’n
Kindergartenkinder mit Eltern-Musik-Combo (Kontrabass, Akkordeon, Blockflöte, Ukulele
LUISAs Montessorikindergarten Mettmann, Garten“richtfest“ vom 23. September 2016

 

Kategorie: Arbeit, Leben, Lebenskunst, Männer, Poesie

von

Meine Geburts- und Heimatstadt ist Wien an der Donau. Die Welt erschloss sich mir weiter am Rhein ~ in meinen Lebensentwürfen mit Menschen meiner Liebe. Mitteilen und Teilen in und mit POETRY-SIGHTS, das ist, was mich antreibt, die Seite hier zu betreiben für alle, die Sinn dafür haben.

1 Kommentare

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  1. RS sagt:

    Wie im Prater

    Oh welch ein Theater

    Bald reißen alle Planen ein

    Welch eine Freude wird das sein

    DD

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